Ethik-Kodex der DOMICIL-Gruppe

Bei DOMICIL sind die Leistungen der Pflege und der Betreuung auf die Bewohnerinnen und Bewohner ausgerichtet. So viel wie möglich fördern wir die Selbstständigkeit, so viel wie nötig bieten wir ihnen dabei jede Unterstützung.

Das Ziel in allen Einrichtungen: Die Führung eines weitestgehend eigenständigen, individuellen Lebens für die Bewohner, in Sicherheit und Geborgenheit. Wir ermöglichen den Bewohnern unter Berücksichtigung der individuellen körperlichen und geistigen Fähigkeiten ein Leben in einer Umgebung, die nach Möglichkeit

• den Zustand der Bewohnerin/des Bewohners,
• das Wohlbefinden,
• die Zufriedenheit und
• die Selbstbestimmung und Menschenwürde

stärkt.

Bei der Bewältigung der spezifischen und komplexen Aufgaben in der Pflege ist eine rechtskonforme, qualitativ hochwertige, d.h. dem Stand der Technik und der Forschung entsprechende sowie an den individuellen Bedürfnissen der zu Pflegenden ausgerichtete Ausübung der Tätigkeiten Ausdruck eines beruflichen Selbstverständnisses. Unsere Arbeit basiert auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und aktuellen medizinisch-pflegerischen Standards.

Es ist unser Anspruch, die vom Gesetzgeber vorgesehenen regelmäßigen Qualitätsprüfungen in unseren Einrichtungen mit Bestnoten zu meistern und die Qualität unserer Pflege transparent zu kommunizieren. Regelmäßige Befragungen von Bewohnern, Angehörigen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern runden unser Erkenntnisbild ab und unterstützen uns maßgeblich bei der qualitativen Stärkung und Weiterentwicklung unserer Einrichtungen. Alle drei Qualitätssicherungsebenen haben wir dabei fest im Blick:

• die Strukturqualität hinsichtlich der baulichen, personellen und technischen Ausstattung unserer Einrichtungen,
• die Prozessqualität hinsichtlich der tatsächlich erbrachten Pflegeleistungen, deren Dokumentation sowie der Einhaltung von Pflegestandards, Pflegeplänen und Verordnungen,
• die Ergebnisqualität hinsichtlich der Wirkung unserer Pflegeleistungen in den durch externe Prüforgane vorgegebenen Handlungsfeldern: 
  • Unterstützung bei der Mobilität und Selbstversorgung,
  • Unterstützung bei der Bewältigung von krankheits- und therapiebedingten Anforderungen und Belastungen,
• • Unterstützung bei der Gestaltung des Alltagslebens und der sozialen Kontakte,
  • Unterstützung in besonderen Bedarfs- und Versorgungssituationen,
  • Bedarfsübergreifende fachliche Anforderungen,
  • Einrichtungsinterne Organisation und Qualitätsmanagement.

Die Qualität unserer Arbeit steuern, prüfen und entwickeln wir beständig weiter. Dafür ist das zentral koordinierte und dezentral in den Einrichtungen implementierte Qualitätsmanagement der DOMICIL-Gruppe verantwortlich.

Werte sind allgemeine, zumeist gesellschaftlich abgeglichene Zielvorstellungen, die sowohl bei der Ausübung des Pflegeberufes als auch in der Pflegefachpersonal-Bewohner-Beziehung angestrebt werden. Dazu gehören zum Beispiel Gesundheit, Würde, Respekt, Mitgefühl, Gleichbehandlung und Inklusion.

Werden diese Werte zu handlungsleitenden und konkreten Verhaltensregeln, entstehen Normen. Obgleich unsere gemeinsamen Verhaltensnormen Teamgeist, Respekt, Toleranz, Warmherzigkeit und Vertrauen nicht im
(arbeits-)rechtlichen Sinne rechtlich normiert sind, leben wir diese in der gesamten DOMICIL-Gruppe. Wir vermitteln diese unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beispielsweise im Rahmen von Aus- und Weiterbildungen sowie Seminaren an der DOMICIL-Akademie. Aber sie werden auch unter den Mitarbeitenden selbst implizit wie explizit weitergegeben und von unseren Führungskräften aktiv vorgelebt.

Teamgeist

Schon Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) wusste: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“ Es geht im entbehrungsreichen und strapaziösen Pflegealltag darum, füreinander einzustehen, sich gegenseitig zu unterstützen und dabei das gemeinsames Ziel, allen Bewohnern eine professionelle und qualitative Pflege zuteilwerden zu lassen, fest im Blick zu behalten. Für den Zusammenhalt im Team sind ein gutes Onboarding, eine gewissenhafte Einarbeitung sowie die jederzeitige Ansprechbarkeit und Kritikfähigkeit von Kollegen und Vorgesetzten entscheidend. 

Respekt

Respekt zeigt sich durch verbale wie nonverbale, materielle und immaterielle Wertschätzung im menschlichen Miteinander. Er ist Ausdruck von Anerkennung und Achtung beispielsweise der Biografien unserer Bewohnerinnen und Bewohner oder auch der Persönlichkeit und der Individualität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Respektloses Verhalten hingegen ist Ausdruck fehlenden Anstands, von Missachtung, Ablehnung oder sogar Verachtung.

Untrennbar von einer personenzentrierten Pflege ist das Recht der zu pflegenden Menschen auf Würde und auf respektvolle Behandlung. Daher wertschätzen und respektieren alle DOMICIL-Mitarbeitenden die individuellen Eigenschaften, Merkmale und Präferenzen der Bewohnerinnen und Bewohner wie kulturelle und religiöse Überzeugungen und beziehen diese in die Planung und Durchführung der Pflege, Dienstleistungen oder Programmgestaltung mit ein. Selbiger Grundsatz gilt uneingeschränkt für die Zusammenarbeit und die Begegnung der DOMICIL-Mitarbeitenden untereinander.

Toleranz

Toleranz wird allgemein als Duldung von – gegebenenfalls sogar unüberwindbaren – Differenzen in Fragen des Glaubens oder anderer grundsätzlicher Überzeugungen verstanden. Intoleranz, aber auch Indifferenz sind ihre Gegenspieler. Tolerant zu sein heißt im Ergebnis, jeden Mitmenschen so zu akzeptieren, wie er ist.

Im Umgang der Kolleginnen und Kollegen miteinander sowie in der Beziehung zu unseren Bewohnerinnen und Bewohnern fordern und fördern wir ein Höchstmaß an gelebter Toleranz. Basis ist und bleibt jedoch das Recht auf Selbstbestimmung aller handelnden Akteure, weshalb es im beruflichen Kontext ebenso Grenzen des Zumutbaren gibt wie in anderen Lebensbereichen auch. Nur durch eine ehrliche, offene und transparente Kommunikation können entstehende Konflikte entlang abweichender oder konträrer Auffassungen und Überzeugungen rechtzeitig adressiert und gemeinsam eine Lösung im Rahmen des betrieblich Möglichen erarbeitet werden. Der Schlüssel liegt daher, wie so oft im Leben, in der Kommunikation.

Warmherzigkeit

Der Pflegeberuf ist fordernd und bisweilen sehr strapaziös. Negative Einflussfaktoren auf die Berufszufriedenheit, wie beispielsweise der bundesweit in der Branche zu beklagende Personalengpass bei Pflegefachkräften und damit einhergehende Belastungsspitzen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, können die Freude an der Arbeit trüben. Dennoch oder gerade deswegen ist es gegenüber unseren Bewohnerinnen und Bewohnern, aber auch im Kollegenkreis essentiell, unseren Mitmenschen stets freundlich und aufgeschlossen zu begegnen. Warmherzigkeit setzt ein aufrichtiges Interesse am Wohlergehen seiner Mitmenschen voraus und ist von einem Gefühl der Verbundenheit, Mitgefühl und Milde geprägt. Füreinander Wertschätzung aufzubringen, sich empfindsam in die Situation und Perspektive seiner Mitmenschen einzufühlen, kurz emphatisch zu sein, gehört daher zu den von uns gewünschten sittlichen Tugenden.

Vertrauen

Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit hängen untrennbar zusammen. Ohne das Vertrauen seiner Anspruchsgruppen verliert ein Unternehmen seine „licence to operate“ (Betriebslizenz im Sinne der gesellschaftlichen Akzeptanz eines Unternehmens), ohne Vertrauen der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Angehörigen in die Professionalität und Qualität unserer Arbeit werden wir unsere Dienstleistungen nicht erfolgreich anbieten können, ohne Vertrauen in die Diskretion und Integrität wird eine dauerhaft positive Beziehung zwischen Pflegefachkräften und Bewohnern, aber auch zwischen Führungskräften und ihren Mitarbeitern nicht entstehen können. Denn Vertrauen schafft Nähe.

Und weil Vertrauen auf Gegenseitigkeit beruht, gehören immer mindestens zwei dazu: Nur wenn Vertrauen einerseits geschenkt oder zugesprochen wird, kann es andererseits gewonnen und besessen werden – hoffentlich ohne das geschenkte Vertrauen zu verspielen oder gar zu missbrauchen. Vertrauen verlangt Ehrlichkeit und Respekt, denn nur, wenn wir auch im beruflichen Pflegealltag unsere Zusagen gegenüber Mitarbeitern, Kollegen, Vorgesetzten und Bewohnern verlässlich einhalten oder im Falle von Abweichungen diese begründen und um Entschuldigung bitten, wächst das Vertrauen dieser Menschen in die betreffende Person sowie im größeren Zusammenhang auch in die DOMICIL-Gruppe.

Unsere Arbeitswelt ist im Umbruch. Mal schleichend, mal disruptiv. Stets mit Auswirkungen auf jeden einzelnen Mitarbeitenden:

• Der demografische Wandel führt zu einem höheren Durchschnittsalter unserer Beschäftigten.
• Die Digitalisierung, immer kürzere technologische Innovationszyklen und die zunehmende Vergleichzeitigung und Schnelligkeit von Prozessen erhöhen die Komplexität der Arbeitswelt.
• Sich verändernde Erwartungshaltungen jüngerer Generationen treffen auf tradierte Werte und Normen in der Arbeitswelt.
• Die Anforderungen und Ausbildungssysteme für Berufe werden regelmäßig angepasst.

Diese und viele weitere Einflussfaktoren wirken auch auf die DOMICIL-Gruppe ein. Ein Schlüssel im Umgang mit diesen Veränderungen und neuen Herausforderungen ist der wertschätzende Umgang mit Individualität. Denn vielfältige Teams kommen nachweisbar zu besseren Ergebnissen. Mit dem Diversitätsmanagement entlang der "Charter der Vielfalt" stellen wir sicher, dass sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter frei entfalten können, ungeachtet ihrer Persönlichkeitsmerkmale:

• Alter,
• ethische Herkunft & Nationalität,
• soziale Herkunft und kulturelle Prägung,
• Geschlecht und geschlechtliche Identität,
• körperliche und geistige Fähigkeiten/Einschränkungen,
• Religion und Weltanschauung und
• sexuelle Orientierung.

Wir nehmen Persönlichkeitsverletzungen und Benachteiligung durch Mitarbeitende, gleich ob Führungskraft oder Kolleginnen und Kollegen, sehr ernst. Betroffene haben - unabhängig des üblichen Dienstweges - jederzeitiges Gehör in der Zentralen Personalverwaltung der DOMICIL-Gruppe. Wir nehmen Hinweise vertraulich und gerne auch anonym entgegen und gehen den empfundenen Missständen in allen Fällen nach. 

Damit es möglichst gar nicht so weit kommt, schulen wir in der DOMICIL Akademie regelmäßig zu den Vorteilen und Grundsätzen der Vielfalt. Wir ergreifen konkrete Maßnahmen, angefangen vom Recruiting über die Entwicklung und Umsetzung von Strategien bis zu spezifischer Unterstützung einer alternden Mitarbeiterschaft.

Die DOMICIL-Gruppe legt bei der Auswahl seiner Lieferanten und Dienstleister großen Wert auf die Einhaltung sozialer Standards, eine nachhaltige Betriebsführung und beschafft bevorzugt umweltfreundliche Produkte. Die einkaufspolitischen Vorgaben der DOMICIL-Gruppe und unsere Regelungen für den Einsatz von Dienstleistern und Fremdfirmen stellen sicher, dass alle Regelungen des Arbeitsschutzes eingehalten werden. Denn unsere größte soziale Verantwortung als Arbeitgeber ist es, dass unsere Mitarbeiter und alle in unserem Auftrag tätigen Menschen jeden Tag genauso gesund nach Hause zurückkehren können, wie sie zur Arbeit gekommen sind.

Uns ist bewusst, dass der Betrieb von Seniorenpflegeeinrichtungen unvermeidbare Umweltauswirkungen mit sich bringt. Im Rahmen unseres Umweltmanagements achten wir auf die Minimierung der Umweltauswirkungen unserer Aktivitäten an allen Standorten. Dazu zählt beispielsweise die getrennte Erfassung von Abfällen, eine Vielzahl von Maßnahmen zur Reduzierung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe und Energie sowie die Förderung des Bewusstseins für die „One-Planet-Philosophie“.

Im Fuhrpark achten wir bei der Beschaffung neuer Fahrzeuge auf E-Mobilität und fördern das umweltfreundliche Pendeln der Mitarbeitenden mittels subventionierter JobRad-Leasingfahrräder. Unser Energie- und Kraftstoffverbrauch wird kontinuierlich überwacht und alle sich bietenden Einsparpotenziale werden konsequent umgesetzt. Die Aufklärung und Sensibilisierung von Mitarbeitenden für den Umwelt- und Gesundheitsschutz und über Nachhaltigkeitsthemen genießen vor Ort in unseren Einrichtungen sowie im Rahmen der Weiterbildungsangebote an der DOMICIL Akademie einen hohen Stellenwert. Denn Nachhaltigkeit sichert unsere Zukunftsfähigkeit.

Die DOMICIL-Gruppe erfreut sich eines kontinuierlichen organischen Wachstums an Einrichtungen, Mitarbeitern und unserer Markenbekanntheit. Es ist für uns essentiell, dass dieses organische Wachstum im Rahmen der geltenden Gesetze und Wettbewerbsregularien stattfindet. Wir verlangen von jedem unserer Führungskräfte, dass sie sich beim eigenen unternehmerischen Handeln stets an die in der „DOMICIL-Compliance-Richtlinie“ verfassten Vorschriften halten und deren Beachtung auch im jeweiligen Zuständigkeitsbereich überwachen und nötigenfalls durchsetzen. Regeltreue umfasst explizit auch das Kommunikationsverhalten nach innen und außen, indem auf sachliche Richtigkeit aller Informationen, insbesondere der Rechnungslegungs- und Finanzinformationen, der Geschäftsberichte und sonstiger Veröffentlichungen im Rahmen der Konzernkommunikation und des Marketings geachtet wird. 

DOMICIL schult seine Mitarbeitenden zu diesem Ethik-Kodex und zu (wettbewerbs-)rechtlich problematischen Sachverhalten. Zudem fordern wir alle Beschäftigten auf, über festgestelltes oder zumindest begründet vermutetes regelwidriges Verhalten den Vorgesetzten zu informieren oder unser Hinweisgebersystem zu nutzen. Wir sichern eine diskrete und befürchtete Nachteile oder Repressalien unterbindende Bearbeitung Ihrer Meldung zu. „WhistleBlowing“ darf für die Hinweisgeber keine negativen Konsequenzen haben, sofern die Meldung nicht missbräuchlich oder mit Schädigungsabsicht erfolgte. Regelverstöße nehmen wir sehr ernst und werden diese konsequent (arbeits-)rechtlich verfolgen. Zudem nehmen wir jede Meldung zum Anlass, Verbesserungspotenziale abzuleiten, um weitere Verstöße möglichst zu unterbinden.